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Neues Video dokumentiert tödlichen Angriff auf Helfer in Gaza

by Andrew Rogers
Neues Video dokumentiert tödlichen Angriff auf Helfer in Gaza

Im Gazastreifen zeigt ein kürzlich veröffentlichtes Handy-Video die letzten Minuten vor einem tödlichen Angriff. Dabei kamen am Montag, dem 1. April 2025, mindestens 15 humanitäre Helfer ums Leben. Der Luftangriff wurde von israelischen Streitkräften durchgeführt. Die Helfer arbeiteten für die Organisation World Central Kitchen. Das Video soll nun helfen, die genauen Umstände zu klären. Internationale Reaktionen folgten prompt.

Aufnahmen zeigen Konvoi vor dem Einschlag

Das Video wurde von einem Teammitglied aufgenommen. Es zeigt einen Fahrzeugkonvoi, der sich langsam durch ein dunkles Gebiet im Zentrum des Gazastreifens bewegt. Die Fahrzeuge tragen deutlich sichtbare Logos der Hilfsorganisation. Kurz nach den Aufnahmen kam es zu mehreren Explosionen. Laut Augenzeugen wurden drei Fahrzeuge getroffen.

World Central Kitchen bestätigte, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs ausschließlich Mitarbeiter im Konvoi befanden. Sie hatten zuvor Hilfsgüter über den Seeweg nach Gaza gebracht.

Reaktion der israelischen Armee

Die israelischen Streitkräfte (IDF) gaben an, den Vorfall zu untersuchen. In einer ersten Erklärung hieß es, man habe ein “Fehlziel” getroffen. Armeesprecher Daniel Hagari sagte:

„Wir bedauern zutiefst, was passiert ist. Wir arbeiten eng mit der Organisation zusammen, um die Details zu klären.“

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sprach später von einem „tragischen Fehler“. Er kündigte eine umfassende interne Untersuchung an.

Internationale Kritik wächst

Die weltweite Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich „schockiert“ und forderte eine unabhängige Untersuchung. US-Präsident Joe Biden äußerte sich besorgt und erklärte, humanitäre Helfer dürften niemals Ziel von Angriffen sein. Auch die Bundesregierung verurteilte den Vorfall deutlich.

Laut Auswärtigem Amt sei das Leben von Helfern „unter allen Umständen zu schützen“. Außenministerin Annalena Baerbock sprach von einem „klaren Verstoß gegen humanitäres Völkerrecht“.

Wer waren die Opfer?

Unter den Getöteten waren Menschen aus Australien, Großbritannien, Polen sowie Palästina. Auch ein Mitarbeiter mit US-kanadischer Doppelstaatsbürgerschaft war dabei. Alle waren Teil eines Teams, das Nahrungsmittelhilfe organisierte und verteilte.

Die Organisation World Central Kitchen wurde von dem bekannten Koch José Andrés gegründet. In einem Statement erklärte er:

„Sie waren Helden. Sie wollten nur helfen und Leben retten.“

Zunehmend schwierige Lage in Gaza

Seit Beginn des Konflikts im Oktober 2023 ist die humanitäre Lage im Gazastreifen dramatisch. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind über 30.000 Menschen getötet worden. Mehr als 75 Prozent der Bevölkerung gelten als vertrieben.

Hilfsorganisationen beklagen, dass der Zugang zu Betroffenen stark eingeschränkt sei. Die Zahl der Angriffe auf Helfer und Hilfslieferungen nimmt zu. Laut OCHA (UN-Nothilfekoordination) wurden seit Jahresbeginn über 180 Helfer getötet – der höchste Wert weltweit.

Forderungen nach Schutz für Helfer

Zahlreiche NGOs fordern nun mehr Sicherheitsgarantien. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) rief alle Konfliktparteien dazu auf, humanitäre Einsätze zu respektieren.

Auch Amnesty International forderte Konsequenzen. Sprecherin Julia Hall sagte:

„Solche Vorfälle dürfen nicht folgenlos bleiben. Wer humanitäre Helfer angreift, muss zur Rechenschaft gezogen werden.“

Das veröffentlichte Video liefert wichtige Hinweise zum Tathergang. Es erhöht den Druck auf Israel, umfassend aufzuklären. Für viele Familien der Opfer ist es ein schmerzhafter Einblick in die letzten Momente ihrer Angehörigen.

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