CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat in der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ überraschend ein konkretes Datum für die Entscheidung in der Kanzlerfrage genannt. Gemeinsam mit CSU-Chef Markus Söder spricht er nun vom 6. Mai als möglichem Tag für die Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler. Linnemann betonte, dass nach der Wahl schnell eine neue Bundesregierung stehen solle – mit dem Ziel, noch vor der Sommerpause eine spürbar bessere Stimmung in Deutschland zu schaffen.
CDU-Kanzlerwahl: Entscheidung fällt wohl Anfang Mai
In der ZDF-Sendung wurde Carsten Linnemann deutlich. Auf die Frage nach dem genauen Termin für die Kanzlerwahl sagte er: „Anfang Mai werden wir die Kanzlerwahl sehen.“ Als Moderatorin Maybrit Illner genauer nachhakte – „7. Mai, 8. Mai?“ – entgegnete Linnemann: „Ja, so. Vielleicht auch der 6. Mai.“
Damit bekräftigt Linnemann die Pläne von CSU-Chef Markus Söder, der den 6. Mai bereits zuvor ins Spiel gebracht hatte. Beide Parteien zeigen sich geeint in der Vorbereitung auf eine mögliche Regierungsübernahme.
Ziel: Neues politisches Klima bis zur Sommerpause
Linnemann stellte in Aussicht, dass die neue Bundesregierung zügig nach der Wahl arbeitsfähig sein werde. Sein klarer Plan: „Dann haben wir zehn Wochen Zeit, um die wichtigsten Punkte abzuarbeiten. Damit es in der Sommerpause eine andere Grundstimmung im Land gibt.“
Das Ziel sei ein Sofortprogramm, das schnell wirke – ohne große Koalitionsstreitigkeiten. Linnemann verspricht: „Wir werden uns nicht streiten, oder weniger streiten. Und daran werden wir uns messen lassen müssen.“
Friedrich Merz soll als Kanzler internationales Profil zeigen
Mit Blick auf Friedrich Merz sagte Linnemann: „Mit der Kanzlerwahl wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.“ Er kündigte an, Merz werde nach seiner Wahl wichtige Auslandsreisen unternehmen: nach Frankreich, Polen und auch in die USA zu Donald Trump.
Sein Anspruch: Merz solle Deutschland als starke Führungsnation in Europa positionieren. Linnemann wörtlich: „Er wird eine Figur abgeben, die Deutschland dringend braucht. Und er wird endlich Verantwortung in Europa übernehmen.
Debatte um Wahlversprechen: „Jetzt zählt Umsetzung“
Angesprochen auf Vorwürfe, Merz habe Wahlversprechen gebrochen, reagierte Linnemann mit einem Appell: „Wir müssen auch mal mit dem ‚Brechen‘ aufhören. Wir müssen eine Politik machen, dass das, was wir reinschreiben, auch kommt.“
Er forderte, in Regierungsverantwortung gemeinsam zu handeln, unabhängig davon, welche Partei ursprünglich welche Position vertreten hat: „Im Wahlkampf sagen wir 100 Prozent Union, 100 Prozent SPD. Aber jetzt koalieren wir zusammen.“
Manuela Schwesig dementiert Wechsel nach Berlin
Gerüchte über eine mögliche Kabinettsrolle für Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, wies sie bei „Maybrit Illner“ entschieden zurück. Auf die Spekulation, sie könne als Finanzministerin nach Berlin wechseln, sagte Schwesig: „Ich bin ja Ministerpräsidentin in Mecklenburg-Vorpommern und das möchte ich auch gerne bleiben.“
Allerdings räumte sie eine Kehrtwende bei der Energiepolitik ein: „Die Wahrheit ist auch, dass die Modelle der letzten Jahrzehnte nicht mehr funktionieren. Wir bekommen keine billige Energie mehr aus Russland, und wir sollten auch nicht mehr dahin zurück.“
Union will schnell handeln – und Vertrauen zurückgewinnen
Die Aussagen von Carsten Linnemann zeigen: Die Union will sich früh festlegen und geschlossen auftreten. Der 6. Mai gilt nun als realistisches Datum für die Kanzlerwahl. Danach soll schnell gehandelt werden, um noch vor der Sommerpause politische Ergebnisse zu liefern und das Vertrauen in die Politik wieder zu stärken.