Plötzlich spricht die Ukraine von einer 30-tägigen Waffenruhe an allen Fronten! Doch wie viel von den heutigen Gesprächen zwischen der Ukraine und den USA lässt sich tatsächlich umsetzen? Wird Kreml-Chef Wladimir Putin zustimmen? Und was geschah hinter den Kulissen in Dschidda, was bisher geheim geblieben ist?
Die Kölner Zeitung (xn--klnerzeitung-4ib.de) hat mit ukrainischen Regierungsinsidern und europäischen Diplomaten gesprochen, um mehr über die Hoffnungen und Befürchtungen nach den Gesprächen in Saudi-Arabien zu erfahren.
USA sichern Ukraine weitere Unterstützung zu
„Für uns ist heute am wichtigsten, dass die US-Hilfe weitergeht“, sagte ein ukrainischer Regierungsbeamter. Tatsächlich soll die Ukraine erneut Waffenhilfe erhalten, nachdem sich Vertreter von Präsident Selenskyj und den USA auf eine 30-tägige Waffenruhe geeinigt haben. Diese soll nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft und auf See gelten.
Unabhängig davon, ob Russlands Präsident Wladimir Putin in den kommenden Tagen der Waffenruhe zustimmt oder nicht: Die Ukraine wird wieder von den USA unterstützt. Diese Hilfe ist dringend notwendig, insbesondere für die Luftabwehr gegen russische ballistische Raketen und für den Erhalt wichtiger Geheimdienstinformationen.
Wurden geheime Zugeständnisse gemacht?
Offen bleibt, ob die Ukraine Zugeständnisse gemacht hat, die bisher nicht bekannt sind. Dazu könnten theoretische Gebietsabtretungen oder Vereinbarungen zur Truppenstärke gehören. Genau solche Forderungen hatte Donald Trump zuvor gestellt, um Gespräche mit Putin zu beginnen.
In ukrainischen Regierungskreisen wird spekuliert, inwiefern die USA Druck auf die Ukraine ausgeübt haben, um einer Vereinbarung zuzustimmen. Viele vermuten, dass es geheime Abmachungen gibt, die bisher nicht an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Schwierige Lage an den Fronten
Vor allem in Kursk, einem Gebiet, das die Ukraine im letzten Herbst erobert hatte, bleibt die Lage für die ukrainischen Truppen schwierig. Auch im Donbas, wo die russischen Truppen zwar nur langsam vorankommen, sind sie dennoch auf dem Vormarsch. Ein vollständiger Waffenstillstand an allen Fronten könnte für die Ukraine zunächst von Vorteil sein, vorausgesetzt, er wird eingehalten.
Doch auch Russland hat mit massiven logistischen Problemen zu kämpfen und könnte daher an einer kurzen Pause und Reorganisation interessiert sein.
Skepsis gegenüber Putins Zustimmung
Trotzdem bleibt man in der ukrainischen Regierung skeptisch. Viele befürchten, dass Putin nicht nur ablehnen wird, sondern auch, dass er sich selbst im Falle einer Zustimmung nicht an die Vereinbarungen halten wird.
Das Kalkül der Ukrainer könnte folgendermaßen aussehen: Russland lehnt die Waffenruhe ab, was die Wut von Trump weg von Selenskyj hin zu Putin lenkt. Sollte das eintreffen, hoffen die Ukrainer auf Druck und neue Sanktionen gegen Russland durch Trump.
Fakt ist, dass die kommenden Tage entscheidend sein werden. Wird Putin die Waffenruhe akzeptieren, oder bleibt die Lage weiter angespannt?
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