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Maria Elena über Franziskus: “Mein großer Bruder”

by Andrew Rogers
Maria Elena über Franziskus: "Mein großer Bruder"

Maria Elena Bergoglio, die Schwester von Papst Franziskus, hat in einem exklusiven Interview mit der italienischen Zeitung „La Repubblica“ über ihre enge und persönliche Beziehung zu ihrem verstorbenen Bruder gesprochen. In ihrem Haus, etwa eine Stunde außerhalb von Buenos Aires, erinnerte sich die 77-Jährige an ihre Kindheit und die besondere Verbindung, die sie zu Jorge Mario Bergoglio, dem Papst, hatte.

„Für mich war er einfach der ältere Bruder, der Fußball spielte, in die ‘Azione Cattolica’ ging und studierte“, erklärte Maria Elena, die sich nun von ihrem Bruder verabschieden muss, der im Alter von 88 Jahren verstorben ist. „Jorge Mario war immer für mich da.“

Unterstützung in schweren Zeiten

Die Schwester von Papst Franziskus lebt heute in der Nähe von Buenos Aires und ist Mutter von zwei Söhnen. Ihr Bruder, der 12 Jahre älter war, nahm nach dem frühen Tod ihres Vaters eine wichtige Rolle in ihrem Leben ein – nicht nur als Bruder, sondern auch als eine Art Vaterfigur. Maria Elena erinnert sich, wie Franziskus ihr in schwierigen Momenten zur Seite stand. Besonders bemerkenswert war seine Unterstützung, als sie sich von ihrem Ehemann scheiden ließ, obwohl die katholische Kirche die Unauflöslichkeit der Ehe betont.

„Er hat mich unterstützt und mir geholfen, auch wenn er als Papst eine andere Haltung zur Ehe hatte“, sagte sie. „Für mich war er immer da, ohne zu urteilen.“

Ein Bruder in der Not

Auch nach einem Schlaganfall, der Maria Elena schwer traf und fast ihr Gedächtnis raubte, stand der Papst ihr bei. „Er rief mich jeden Tag an, um sicherzustellen, dass es mir gut ging“, berichtete Maria Elena. „Die Anrufe wurden mit der Zeit seltener, aber die Verbindung zu ihm war nie abgerissen.“ Diese täglichen Gespräche gaben ihr Trost und halfen ihr bei der Genesung. Die enge Beziehung blieb trotz der weltweiten Verpflichtungen von Papst Franziskus bestehen.

Der Tag seines Todes

Am Ostermontag starb Papst Franziskus nach einem Schlaganfall. Der Vatikan gab bekannt, dass die Todesursache die Folgen eines Schlaganfalls waren. Maria Elena erinnert sich an den Tag des Todes ihres Bruders: „Mein Telefon stand nicht still“, sagte sie. „Es war genauso, wie damals, als Jorge Mario zum Papst gewählt wurde.“

Papst Franziskus hatte nicht nur einen tiefen Einfluss auf die katholische Welt, sondern auch auf das Leben seiner Familie, besonders auf Maria Elena. „Er war immer mein Bruder, auch wenn er Papst wurde“, sagte sie. „Die Bedeutung seiner Rolle hat uns nie voneinander entfernt.“

Internationale Trauer und die Beisetzung

Die Beisetzung von Papst Franziskus wird eine weltweite Anteilnahme auslösen. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, darunter US-Präsident Donald Trump, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz, haben ihre Teilnahme angekündigt. Maria Elena Bergoglio wird jedoch voraussichtlich nicht nach Rom reisen, um an der Beisetzung ihres Bruders teilzunehmen, da ihre gesundheitliche Verfassung dies wohl nicht zulässt.

Papst Franziskus hinterlässt eine weltweite Trauer, aber auch eine unverkennbare Spur in der Geschichte der katholischen Kirche. Maria Elena hat nun die Aufgabe, sich von ihrem Bruder zu verabschieden, der für sie immer mehr als nur der Papst war – er war der Bruder, auf den sie immer zählen konnte.

Maria Elena Bergoglio wird die Erinnerungen an ihren Bruder, den Papst, stets in ihrem Herzen tragen. Ihre Erlebnisse und ihre enge Beziehung zu ihm sind nicht nur für sie persönlich wichtig, sondern auch für die Welt, die nun von dem Verlust eines der bedeutendsten Kirchenoberhäupter des 21. Jahrhunderts betroffen ist.

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