Ein möglicher Wendepunkt im Ukraine-Krieg: Russlands Präsident Wladimir Putin schlägt einen Waffenstillstand entlang der aktuellen Frontlinie vor. Gleichzeitig berichten US-Medien, die USA könnten erstmals eine russische Oberhoheit über die Krim akzeptieren. Doch die Ukraine lehnt ab.
Ein überraschender Vorstoß aus Moskau
Wladimir Putin (72), Präsident Russlands, hat laut einem Bericht der Financial Times angeboten, die Invasion in der Ukraine zu stoppen – zumindest entlang der aktuellen Frontlinie. Dieser Schritt kommt nur wenige Tage nach der scharfen Warnung von US-Präsident Donald Trump (78), die Vermittlung zu beenden, wenn es keine Fortschritte in den Friedensverhandlungen gebe.
USA sollen Krim-Anerkennung in Betracht ziehen
Ein Bericht der Washington Post sorgt für weitere Aufmerksamkeit: Die US-Regierung denkt angeblich darüber nach, die 2014 von Russland annektierte Krim offiziell als russisch anzuerkennen. Auch andere von Russland besetzte Gebiete im Osten der Ukraine könnten im Rahmen eines Friedensplans offiziell Russland zugeschrieben werden – zumindest nach den aktuellen Frontlinien.
Was plant Putin genau?
Demnach will Putin die derzeitige Lage einfrieren. Das heißt: Dort, wo russische Truppen aktuell die Kontrolle haben, soll diese Situation bestehen bleiben. Im Gegenzug würde Russland auf weitere militärische Vorstöße verzichten.
Dieser Vorschlag wurde laut Medieninformationen bereits Anfang April dem US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) bei einem Treffen in St. Petersburg unterbreitet. Witkoff will laut Weißem Haus noch in dieser Woche erneut mit Putin sprechen. Das kündigte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt (27), an.
Erinnerung an gebrochene Waffenruhe
Kritiker sind jedoch skeptisch. Denn erst an Ostern hatte Putin eine Waffenruhe versprochen – diese wurde mehr als 3.000 Mal gebrochen, oft mit massiven Angriffen auf ukrainische Städte und Dörfer.
Die Sorge: Auch dieser neue Vorstoß könnte nur ein taktisches Manöver sein, um Zeit zu gewinnen oder Druck auf die Ukraine auszuüben.
Selenskyj bleibt bei klarer Linie
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt die Pläne kategorisch ab. In einer Pressekonferenz in Kiew sagte er: „Da gibt es nichts zu verhandeln. Das steht außerhalb unserer Verfassung.“
Für ihn ist klar: Die Krim und andere besetzte Gebiete gehören zum Staatsgebiet der Ukraine. Eine Anerkennung der russischen Besetzung würde nicht nur gegen internationales Recht verstoßen, sondern auch das Vertrauen in zukünftige Friedensverhandlungen zerstören.
Internationale Reaktionen noch verhalten
Während einige europäische Länder die Gespräche begrüßen, halten sich viele Regierungen mit Kommentaren zurück. Besonders in der EU herrscht große Vorsicht, was eine mögliche Abweichung vom bisherigen Kurs betrifft. Die Anerkennung der Krim durch die USA würde einen deutlichen Kurswechsel darstellen – mit weitreichenden Folgen für das Völkerrecht.
Ob Putins Vorschlag eine echte Chance auf Frieden darstellt oder nur ein Mittel zur Machtsicherung ist, bleibt unklar. Sicher ist nur: Der Druck auf alle Beteiligten wächst – und die nächsten Tage könnten entscheidend sein.