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Tausende demonstrieren erneut in den USA gegen Trumps Politik

by Andrew Rogers
Tausende demonstrieren erneut in den USA gegen Trumps Politik

In den USA sind am Samstag erneut tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Politik von Präsident Donald Trump zu demonstrieren. Die Proteste fanden in über 400 Städten im ganzen Land statt – von New York über Washington bis hin zu kleineren Orten wie Galveston in Texas. Im Mittelpunkt stand die Kritik an Trumps autoritärem Führungsstil und seiner harten Abschiebepolitik. Bereits zwei Wochen zuvor hatten zehntausende Menschen bei den größten Demonstrationen seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus protestiert.

Kritik an Trumps Führungsstil und Einwanderungspolitik

In New York versammelten sich hunderte Demonstranten mit Plakaten wie „Keine Könige in Amerika“ und „Widersetzt euch der Tyrannei“. Viele wandten sich gegen die US-Einwanderungsbehörde ICE, die unter Trump besonders rigoros gegen Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis vorgeht. Immer wieder skandierten Teilnehmer Slogans wie: „Keine ICE, keine Angst – Einwanderer sind hier willkommen.“

Kathy Valy, 73 Jahre alt und Tochter von Holocaust-Überlebenden, zeigte sich tief besorgt über die politische Entwicklung in den USA. Sie verglich die Lage mit den frühen 1930er-Jahren in Deutschland. „Wir sind in großer Gefahr“, sagte sie. Trump sei zwar „viel dümmer als Hitler“, aber dennoch gefährlich, weil er sich manipulieren lasse und sein eigenes Team zerstritten sei.

Sorge um den Rechtsstaat

Auch in der US-Hauptstadt Washington protestierten zahlreiche Menschen. Dort stand vor allem die Sorge um die Verfassung und die Gewaltenteilung im Mittelpunkt. Der 41-jährige Benjamin Douglas sagte: „Trump greift direkt die Idee der Rechtsstaatlichkeit an.“ Für viele sei es alarmierend, wie der Präsident wiederholt die Justiz, Medien und unabhängige Institutionen unter Druck setze.

Hunderte Protestaktionen im ganzen Land

Die Proteste am Wochenende waren Teil einer landesweiten Bewegung. Nach Angaben der Organisatoren fanden mehr als 400 Demonstrationen gleichzeitig statt. In Galveston, Texas, beteiligten sich zwar nur wenige, doch die Botschaft war deutlich. Die 63-jährige Patsy Oliver erklärte: „Normalerweise würde ich einfach auf die nächste Wahl warten. Aber das können wir uns nicht mehr leisten.“

In Kalifornien trafen sich hunderte Trump-Gegner an einem Strand in San Francisco. In einem großen Kreis formierten sie mit Schildern die Worte: „Impeach + Remove“ – also „Absetzen und entfernen“. Die Zeitung San Francisco Chronicle veröffentlichte ein Foto der Aktion, das sich schnell in sozialen Medien verbreitete.

Vergleich zu früheren Protesten

Die Proteste am Samstag waren kleiner als die Großkundgebungen direkt nach Trumps erstem Amtsantritt 2017. Damals hatten allein beim sogenannten Women’s March in Washington etwa 500.000 Menschen teilgenommen. Dennoch zeigen die aktuellen Demonstrationen, dass der Widerstand gegen Trump auch in seiner zweiten Amtszeit anhält – wenn auch in veränderter Form und regional stärker verteilt.

Warum die Proteste zunehmen

Trumps Politik sorgt nicht nur bei Migranten und liberalen Gruppen für Unruhe. Auch Vertreter der Wirtschaft, Universitäten und religiöse Organisationen haben sich zuletzt kritisch geäußert. Der zunehmende Machtanspruch des Präsidenten, etwa durch den Versuch, Ministerien per Dekret umzustrukturieren oder Kritiker aus dem Justizapparat zu entlassen, stößt bei vielen Bürgern auf Widerstand.

Die kommenden Monate gelten als entscheidend: In mehreren Bundesstaaten stehen Vorwahlen an, und die politische Stimmung ist angespannt. Die Proteste könnten ein Vorgeschmack auf das werden, was die USA im Vorfeld der nächsten Präsidentschaftswahl erwartet – mit wachsender Polarisierung und wachsendem Protestpotenzial.

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