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Trump zielt auf Pinguine – Putin bleibt verschont

by Andrew Rogers
Trump zielt auf Pinguine – Putin bleibt verschont

In Russland sorgt ein bizarrer Vorfall aus den USA für Aufsehen. Ex-Präsident Donald Trump kündigte Zölle auf Pinguinprodukte an – eine Maßnahme, die in Moskau für Spott und Gelächter sorgt. Gleichzeitig verzichtet Trump darauf, harte Sanktionen gegen Russland oder Präsident Wladimir Putin anzukündigen. Der Vorfall, der sich am Donnerstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Florida ereignete, zeigt einmal mehr Trumps unkonventionelle außenpolitische Haltung. Während Kreml-nahe Medien die Entscheidung feiern, bleiben russische Hardliner auf Konfrontationskurs gegenüber dem Westen. Die russische Öffentlichkeit reagiert gespalten – zwischen Spott und strategischer Hoffnung.

Trumps bizarre Ankündigung: Zölle auf Pinguine, keine Sanktionen gegen Russland

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Orlando kündigte Trump überraschend neue Strafzölle an – diesmal nicht gegen China oder Russland, sondern gegen sogenannte „nicht-amerikanische Pinguinprodukte“. Was genau damit gemeint ist, blieb unklar. Laut Trump sollen die Zölle „amerikanische Fischerei und Küstenwirtschaft schützen“.

Internationale Beobachter und Kommentatoren zeigten sich verwundert. Der ehemalige NATO-Berater Thomas B. Kent sagte gegenüber CNN: „Die Ankündigung entbehrt jeder wirtschaftlichen oder politischen Logik.“ In russischen Medien wurde der Auftritt breit thematisiert – allerdings nicht mit Empörung, sondern mit Hohn.

Russischer Spott über Trumps Aussagen

Der russische Fernsehsender Rossija 24 kommentierte die Rede mit den Worten: „Trump kämpft jetzt gegen Pinguine – vielleicht folgt bald ein Handelskrieg mit den Galápagos-Inseln.“ In sozialen Netzwerken kursierten Memes, in denen Trump in einem Pinguinkostüm auf dem Roten Platz tanzt.

Auch die regierungsnahe Zeitung Iswestija schrieb: „Während Europa in Angst vor russischer Aggression lebt, erklärt Trump Krieg gegen Pinguine.“ Für viele in Russland ist der Vorfall ein Beweis dafür, dass ein möglicher Wahlsieg Trumps 2024 dem Kreml in die Karten spielen könnte.

Keine Kritik an Putin – Signal an Moskau?

Bemerkenswert war auch, was Trump in seiner Rede nicht sagte: Russland und Präsident Putin wurden mit keinem Wort kritisiert. Stattdessen sprach Trump von „starken Führern im Osten“ und „schwacher US-Politik unter Biden“.

Russlands Außenministerium reagierte prompt. Sprecherin Maria Sacharowa erklärte am Freitag: „Wir kommentieren keine Wahlkampfshows. Aber es ist erfreulich zu sehen, dass nicht jeder amerikanische Politiker Russland als Feind sieht.“

Russlands Hardliner bleiben auf Kurs

Während Kreml-nahe Medien Trumps Aussagen feiern, bleiben militärische Führer und Sicherheitsberater auf Konfrontation. Laut dem russischen Politologen Dmitri Suslow „sollte man sich nicht von Trumps Show blenden lassen. Die russische Sicherheitsdoktrin bleibt unabhängig von amerikanischer Rhetorik bestehen.“

Im Donbass und an der Grenze zur Ukraine geht der Aufbau militärischer Infrastruktur weiter. Auch die russischen Staatsmedien betonen, dass Russland sich „auf alle geopolitischen Szenarien vorbereitet“.

Experten warnen vor falscher Hoffnung

Westliche Analysten sehen in Trumps Aussagen keinen echten Strategiewechsel. Fiona Hill, ehemalige Russland-Beraterin im Weißen Haus, sagte dem Guardian: „Trump hat oft widersprüchliche Aussagen gemacht. Das darf man nicht mit echter Russland-Politik verwechseln.“

Auch der deutsche Politologe Alexander Rahr warnte im Gespräch mit dem Deutschlandfunk: „Putin darf nicht davon ausgehen, dass ein Wahlsieg Trumps automatisch Entspannung bringt. Die US-Institutionen sind stark genug, um Russland Grenzen zu setzen – auch unter Trump.“

Skurrile Schlagzeilen, aber keine Entwarnung

Trumps merkwürdige Zollpolitik mag für Lacher sorgen – vor allem in Russland. Doch die geopolitische Lage bleibt angespannt. Der Kreml beobachtet die US-Wahlen genau und hofft auf Vorteile. Dennoch bleibt der Kurs gegenüber dem Westen hart.

Wie es weitergeht, hängt auch vom internationalen Druck auf Russland und den Entwicklungen im US-Wahlkampf ab. Die „Pinguin-Zölle“ dürften jedenfalls nicht das letzte skurrile Kapitel in Trumps Kampagne sein.

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